Survival Quest 1 - Der Weg des Schamanen
Survival Quest 2 - Der dunkle Schamane
Survival Quest 3 - Das Geheimnis des dunklen Waldes
Survival Quest 4 - Die Phantomburg
Survival Quest 5 - Das Karmandont-Schachspiel
Survival Quest 6 - Die Rache des Schamanen
Survival Quest 7 - Krieg der Clans
Wegen einer Wette wird Daniel Mahan zu mehreren Jahren Gefängnis verurteilt. In der Welt von "Survival Quest" sind diese allerdings nicht in der realen Welt zu finden, sondern im am weitesten verbreiteten virtual-reality Computerspiel "Barliona". Um sich mit diesem Spiel zu verbinden, legen sich die Spieler in Kapseln, die den Spieler mit allem lebensnotwendigen versorgt während dieser die Welt von "Barliona" erkundet. Daniel Mahan, oder einfach nur Mahan wie sein Spielercharakter, landet in den Minen von Barliona um dort seine Strafe abzuarbeiten. Hier hat er auch die Möglichkeit sich durch das Lösen von Quests aus der Gefängnismine entlassen zu werden, sodass er den Rest seiner Strafe in der "normalen" Spielwelt von Barliona absitzen kann.
Mit der "Survival Quest" Reihe habe ich ein neues Genre für mich entdeckt und zwar LitRPG (also Bücher, die in Computerspielen spielen und in denen Computerspiel-Aspekte wie Level, Quests und Dungeons eine große Rolle spielen). "Cryptos" und "Erebos" gehen schon leicht in die Richtung dieses Genres, welche ich beide geliebt habe. Aber eine Geschichte, die fast komplett in einer Spielewelt spielt, habe ich bisher noch nicht gelesen oder gehört. Die "Survival Quest"-Reihe hat mich vor allem in den ersten Bänden sehr gefesselt und ich konnte trotz einiger Kritikpunkte nicht aufhören weiterzuhören.
Mein Freund hatte die Reihe entdeckt und mit den Hörbüchern angefangen und mir von Band 1 vorgeschwärmt. Also habe ich auch damit begonnen und hätte es fast nach 5 Minuten wieder beendet. Der Anfang des Buches beschreibt wie Daniel in der virtuellen Gefängnismine landet was die Ursache in einer Wette mit einer Frau hatte. Die Beschreibung des Ablaufs dieser Wette hat mich aufgeregt, da Daniel sich sehr auf das Aussehen der Frau und generell darauf, dass sie eine Frau ist bezogen hat. Ich habe mich dann doch dazu durchgerungen (wegen der guten Empfehlung meines Freundes) weiterzuhören. Ab da wurde ich auch nicht enttäuscht!
Auch wenn die eigentliche Handlung in Band 1 nicht so groß ist, fand ich es trotzdem spannend und fesselnd Daniel beim Entdecken seines Charakters und beim Leveln seines Spielers Mahan zuzuhören. Auch die Quests, die in der Mine wenig mit dem Töten von Monstern in Dungeons zu tun hatten, haben mir gut gefallen. Ich konnte nicht aufhören Thomas Balou Martin zuzuhören, wie er die Geschichte von Mahan liest. Band 1 habe ich in kürzester Zeit gehört und war begeistert!
Die folgenden Bände haben mir auch wieder sehr gut gefallen, auch wenn mich hier das von Daniel Mahan vertretene Frauenbild doch sehr gestört hat. In Band 1 war es kaum präsent, da er in der Mine nur Männern begegnet ist. Da die Reihe ab Band 2 aber in der freien Spielewelt von Barliona spielt, treten hier auch immer mehr weibliche Charaktere auf. Zwar sind viele weibliche Charaktere, auch eine der Hauptpersonen, fähige und höherleveligere Spieler als Mahan, was Mahan zwar auch so sieht, aber sie trotzdem oft auf ihr Äußeres reduziert. Eben genannte weibliche Haupterperson, hat natürlich schon mehrfach einen Schönheitswettbewerb gewonnen und Mahan sabbert regelmäßig, wenn er sie sieht, weil ihr Aussehen so fantastisch ist. Auch bei anderen weiblichen Charakteren wird sich viel mehr auf das Äußere bezogen, als bei männlichen Charakteren. In Bezug auf das Frauenbild hatte ich einige Stellen an denen ich die Reihe am liebsten abgebrochen hätte, weil das eindeutig rote Flaggen für mich waren. Aber was soll ich sagen, die Handlung hatte mich so im Griff, dass ich weiterhören musste.
Allerdings hat mir die Handlung in den späteren Bänden immer weniger gefallen. Ich mag Plottwists wirklich und dass der Böse dann doch der Gute und dann wieder der Böse ist und umgekehrt sehr, aber in "Survival Quest" wurde es mir dann doch irgendwann zu viel und es wirkte sehr aufgesetzt. Ich habe manche Plottwists und vor allem die Motive dahinter nicht mehr verstanden. Vor allem in Band 7, den es eigentlich nicht gebraucht hätte (ich habe auch irgendwo gelesen, dass Vasilj Mahanenko ihn nur geschrieben hat, weil es der Verlag so wollte, aber keine Garantie ob das stimmt. Allerdings würde das handlungstechnisch nicht viel Sinn machen, dann hätte er sich irgendwie wenig Gedanken über seine Charaktere in den vorherigen Bänden gemacht...), und somit das Ende der Reihe, haben sich mir nicht erschlossen.
Wie schon erwähnt, habe ich die Reihe als Hörbuch gehört und muss an dieser Stelle noch betonen wie gut Thomas Balou Martin die Bücher gelesen hat. Ich habe ihm so gerne zugehört und seine Stimme hat wunderbar zu der Reihe gepasst.
Alles in allem kann ich sagen, dass ich die "Survival Quest" verschlungen und mir vor allem die ersten Bände sehr gefallen haben, ich aber eindeutig Kritikpunkte am Frauenbild und der Handlung in den späten Bänden habe. Diese Reihe hat mich in das Genre von LitRPG eingeführt und es wird garantiert nicht mein letztes Buch dieses Genres gewesen sein.