Auf der ganzen Welt demonstrieren viele Menschen gegen die immer größere Schere zwischen arm und reich. Zeitgleich findet in Berlin eine Konferenz mit hochrangigen Wirtschaftsexperten statt. Hier wollte ein Nobelpreisträger einen Vortrag über ein revolutionäres Wirtschaftsmodell halten, das einigen der “Reichen” allerdings nicht gefallen hätte. Ein Altenpfleger in Ausbildung wird Zeuge am Mord ebenjenes Nobelpreisträgers. Daraufhin wird er selbst zum Gejagten, sowohl von der Polizei, als auch von den Mördern.
Nachdem ich “Zero” und “Blackout” von Marc Elsberg kurz hintereinander gelesen habe, hat es eine Weile gedauert, bis ich mit “Gier” angefangen habe. Die Erzählweise dieses Buch hat mir besser gefallen als “Blackout”, da das Buch auf eine Stadt und einige Perspektiven begrenzt ist (das wurde mir in “Blackout” ein bisschen zu verwirrend).
Das Buch ist sehr spannend geschrieben, weil die Handlung sich darum dreht, dass zwei Männer ermordet wurden, um daran gehindert zu werden, ihre neue Theorie der Welt zu präsentieren. Die Theorie wird vom Autor anhand einer Fabel näher erklärt und wurde für den Leser durch im Buch abgebildete Skizzen anschaulich aufbereitet. Geschickt verknüpft werden die Skizzen im Buch, indem die Protagonisten diese finden bzw. selbst erstellen. Auch durchaus kuriose Situationen, wie eine Diskussionsrunde mitten in der Nacht in einem kleinen Wohnzimmer zwischen zwei Studentinnen, einem Altenpfleger, einem Spieler und einer Oma wirken nicht langweilig und an den Haaren herbeigezogen.
Das Buch behält seinen Spannungsbogen, auch wenn einige langanhaltende Missverständnisse einen manchmal ein bisschen die Augen verdrehen lässt.
Mir hat das Buch gut gefallen und gefesselt. Allerdings möchte ich eine kleine Warnung an alle Mathe-Hasser aussprechen. Im Buch werden Wahrscheinlichkeitstheorien und Durchschnittsberechnung behandelt. Diese Themen werden allerdings sehr gut und verständlich erklärt. Die relevanteste Theorie wird anhand der Bauernfabel erklärt und mit Grafiken illustriert. Außerdem erweist der Autor in seinem Nachwort auf eine Webseite, welche die Bauernfabel noch besser verständlich macht.