Der Neunte Arm des Oktopus
30. September 2021

Der Neunte Arm des Oktopus

Titel

Der Neunte Arm des Oktopus

Autor

Dirk Rossmann

Verlag

Lübbe

Seitenanzahl

400

Preis

20,00€

Um die Klimakatastrophe zu verhindern müssen sich die drei Großmächte Russland, China und die USA zu einer Klima-Allianz zusammenschließen, um eine strenge Klimapolitik durchzusetzen. Diese Politik gefällt allerdings nicht allen und es formiert sich ein Widerstand. Nun müssen eine Geheimagentin und ein Koch die Welt retten.

Die Handlung des Buches ist über mehrere Jahre und Orte verteilt. Es gibt nicht den einen Hauptcharakter aus dessen Sicht die Geschichte erzählt wird. Die Geschichte erstreckt sich über mehrere Jahre (2018-2025) und spielt an mehreren Orten. Die Erzählperspektive wechselt außerdem zwischen den Parteien, welche die Klima-Allianz gründen und vorantreiben und einer Widerstandsgruppe, die die radikale Klimapolitik verhindern möchten. Des Weiteren handelt die Geschichte von Personen, die in ihrem alltäglichen Leben die Veränderungen der Klimapolitik, als auch des Klimawandels zu spüren zu bekommen. Außerdem wird der Fokus gelegentlich auf eine Gruppe Wissenschaftler im Jahre 2100 gelegt, die über die Klima-Allianz und deren Auswirkungen diskutieren. Eine Besonderheit stellen die im Stil von Zeitungsartikeln verfassten Kapitel dar, welche so für eine Auflockerung der Erzählstruktur und erfrischende Abwechslung sorgt.

Wer Der Neunte Arm des Oktupus lesen möchte, sollte wissen, dass häufige Orts- und Zeitwechsel sowie das Springen zwischen Erzählperspektiven den Charakter des Buchs ausmachen. Diese Variationsbreite bietet der Leserschaft Abwechslung und gerade die Passagen, die Zeitungsartikel beschreiben, bringen eine andere Sichtweise, was mir sehr gut gefallen hat. Allerdings birgt diese Art von Vielfältigkeit das Problem, dass man schnell verwirrt wird und zeitliche Abläufe gedanklich schwer nachzuverfolgen sind.

Die Handlung verläuft sehr vorgegeben, fast schon als würde über ein geschichtliches Ereignis berichtet. Dieser Stil wird allerdings nach ca. dreivierteln des Buches verändert. Nun werden zwei Protagonisten eingeführt, die noch schnell auf 100 Seiten die Welt retten sollen. Diese Handlungsänderung wirkt auf mich nach “wir-müssen-noch-schnell-etwas-Spannendes-einbringen-um-das-Buch-als-Thriller-verkaufen-zu-können”. Genau diesen Umstand kritisiere ich. Meiner Meinung nach ist das Buch kein Thriller und der “muss nur noch kurz die Welt retten” Teil wirkt sich auf meinen Gesamteindruck negativ aus. Nach der ersten Hälfte gefiel mir das Buch gut, auf seine Weise, aber die Heldengeschichte (die auch groß im Klappentext angekündigt wird), macht für mich an diesem Buch viel kaputt und versucht das Genre umzulenken. Hinzu kommt, dass im letzten Viertel auch sehr viele detaillierte Beschreibungen hinzukommen, die für mich als Leser nicht interessant waren. Ich habe nicht verstanden, wie diese Details die Handlung weiterbringen sollten. Dadurch habe ich mich leider nur an das Durchkauen von Büchern in der Schule erinnert gefühlt, als man in jedes Detail etwas hineininterpretieren musste.

Alles in allem fand ich das Buch ganz nett, mit einer guten Idee, allerdings hat der Autor versucht seinem Buch auf den letzten 100 Seiten eine neue Richtung zu verleiten. Diese hat mir überhaupt nicht gefallen, da die Wendung sehr konstruiert wirkt.


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