Babel
9. Januar 2024

Babel

Titel

Babel

Autor

Rebecca F. Kuang

Verlag

Eichborn

Seitenanzahl

736

Übersetzer

Heide Franck, Alexandra Jordan

Preis

26,00€

Rezensionsexemplar

Als der chinesische Junge Robin Swift 1828 in Kanton zum Waisen wird, nimmt ihn ein gewisser Professor Lovell auf. Robin wächst nun in London auf und wird seine Jugendzeit lang darauf vorbereitet am Königlichen Institut für Übersetzung in Oxford (kurz Babel) zu studieren. An diesem Institut werden nicht nur Texte übersetzt, sondern auch magische Silberbarren geschaffen, die durch die Verbindung von mehrsprachigen Wortpaaren Magie bewirken. Dieses sogenannte Silberwerken hat das britische Empire in seine Vormachtstellung gebracht und Robin muss sich entscheiden, ob er Babel dient und somit einem Land, das ihn nie als vollwertigen Bürger sieht oder ob er sich einer Gegenbewegung, dem sogenannten Hermes-Bund anschließt.

"Babel" ist kein Buch, das man in einer Nacht durchsuchten kann, zumindest ging es mir so. Ich habe meine Zeit dafür gebraucht und dieses Buch verdient diese Aufmerksamkeit auch. Es ist keine leichte Lektüre und erfordert an der ein oder anderen Stelle einiges an Konzentration. Wir begleiten Robin und seine Freunde in der Universität und erleben ihre Vorlesungen. Da kann einem nach einer Vorlesung in Übersetzungstheorie schon einmal der Kopf rauchen. Außerdem erfährt man auch einiges zur Theorie des Silberwerkens und das sollte man sich nicht wie ich kurz vor dem Einschlafen durchlesen 😉

Bei diesem Buch weiß man auch nicht so ganz was auf einen zukommt. Lange hat das Buch wenig "spannende" Handlung, sondern wir begleiten Robin, wie er sich in England und später in Babel einlebt und zurechtfindet. Erst gegen Ende wird mehr Spannung aufgebaut, was mich allerdings überhaupt nicht gestört hat.

Rebecca F. Kuangs Roman ist ein gesellschaftskritisches Buch, das sich mit den Themen Rassismus und Kolonialisierung befasst. Als Leser durchlebt man die Ungerechtigkeiten, die Robin und seinen Freunden aufgrund ihrer Herkunft widerfahren, obwohl sie als Übersetzer einen so wichtigen Beitrag zur Vormachtstellung des Empires leisten.

Alles in allem hat mir "Babel" wirklich sehr gut gefallen, gerade weil es "etwas Anderes" ist und kein typischer Fantasyroman. Dieses Buch philosophiert über das Übersetzen, sodass man Lust bekommt sich das Original durchzulesen und mit der deutschen Übersetzung zu vergleichen. Es erfordert Konzentration und ist nicht von anhaltender Spannung getrieben, was in diesem Fall allerdings nichts Negatives ist. Ich kann dieses Buch auf jeden Fall jedem empfehlen, der Lust auf einen anspruchsvollen Fantasyroman hat und dem wenig "spannende" Handlung auf 736 Seiten nichts ausmacht.


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