Y-Game - Sie stecken alle mit drin
29. März 2022

Y-Game - Sie stecken alle mit drin

Titel

Y-Game - Sie stecken alle mit drin

Autor

Christian Linker

Verlag

dtv

Seitenanzahl

256

Preis

12,99€

Ein gewisser Y verbreitet über das Internet Codes und Nachrichten und fordert so die anderen User auf das "Rätsel der verschwundenen Kinder" zu lösen. Aber nicht nur virtuell lassen sich Hinweise finden, sondern auch im echten Leben. Auch Janusz entdeckt diese Codes und realisiert, dass sich das ganze Spiel in seiner Heimatstadt abspielt. Um sich und seinen "Freunden" etwas zu beweisen, setzt er alles daran das Rätsel zu lösen.

Zuallererst bin ich erstmal mit vollkommen falschen Erwartungen an das Buch herangegangen. Das Cover, aber auch der Klappentext haben mich auf eine vollkommen falsche Fährte gelockt (genauso wie der wunderschöne Farbschnitt meiner Ausgabe) und ich habe ein Buch über Computerspiele im Stil von Erebos erwartet. Dies war allerdings nicht der Fall. Aber trotz meiner anfänglichen Verwunderung, hat mir das Buch sehr gut gefallen.

Das Buch dreht sie hauptsächlich um das Thema Verschwörungstheorien. Mir hat der Zugang zu diesem Thema, wie ihn Christian Linker in seinem Buch gewählt hat, sehr gut gefallen. Er integriert Textpassagen über die Denkweise von Y, die einen überzeugen und man seine Denkweise nachvollziehen kann, obwohl man weiß, dass seine Theorien zu absurd sind um wahr zu sein. Man lernt während des Lesens viel über sich selbst, wie leicht man überzeugt werden kann und wie leicht einem unsinnige Zusammenhänge glaubhaft gemacht werden. Gerade im Vergleich zu Shelter von Ursula Poznanski, das sich auch um das Thema Verschwörungstheorien dreht, hat meiner Meinung nach Christian Linker deutlich gemacht, dass jeder sich von solchen Theorien einlullen lassen kann. In Shelter wurde mir das zu sehr so dargestellt, dass es eine Sorte Mensch gibt, denen man jeden Schwachsinn erzählen kann und sie direkt daran glauben. Meiner Meinung nach hat Christian Linker mit seinem Buch das Gegenteil bewiesen und deutlich gemacht, das jeder Verschwörungstheorien glauben kann, wenn man sie ihm nur glaubhaft vermittelt. Für mich war das auch ein wichtiger Punkt, den ich aus dem Buch mitgenommen habe und der das Buch ausmacht.

Ich konnte mich mit dem Hauptcharakter Janusz nicht wirklich identifizieren und auch nicht seinen Drang sich zu beweisen nachvollziehen. Das mag aber auch an dem Alters- und Geschlechterunterschied liegen. Allerdings hat mir die Beziehung zwischen Chiara und ihm gut gefallen und wie sich zwischen den beiden die erste Liebe anbahnt. Ein Kritik des Buches ist für mich die schnelle Auflösung. Die Auflösung ist meiner Meinung nach viel zu schnell abgearbeitet und dem Buch hätten einige Seiten mehr gutgetan.

Alles in allem, hat mich das Buch überrascht und mir ein vollkommen anderes Leseerlebnis beschafft als gedacht. Vor allem der Umgang mit dem Thema Verschwörungstheorien hat mir imponiert und ich habe noch lange darüber nachgedacht. Ich kann daher eine klare Leseempfehlung aussprechen, auch wenn meiner Meinung nach die Story an manchen Stellen etwas schwächelt.


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