Die Reihe "Die 100" von Kass Morgan spiel in einer Zukunft, rund 300 Jahre nach einem Atomkrieg. Als durch diesen Krieg die Erde unbewohnbar wurde, hat sich ein Teil der Menschheit ins Weltall gerettet und dort auf einer riesigen Raumstation (die Kolonie) 300 Jahre gelebt. Um nun zu testen, ob die Erde wieder bewohnbar ist, werden 100 jugendliche Straftäter auf die Erde geschickt.
Die Reihe hatte ich schon seit Jahren immer mal wieder auf meiner Wunschliste. Als ich dann den Komplettband aller vier Bücher entdeckt habe, war die Zeit endlich gekommen das Buch zu lesen. Das Setting in diesem Buch hat mich sehr überzeugt. Die Vorstellung, dass sich die Menschheit auf eine Raumstation rettet und dort so lange überlebt, hat mich fasziniert. Besonders gefiel mit auch die Art, wie die Jugendlichen auf der Erde ankommen und zum ersten Mal all die Wunder der Natur kennen lernen. Das Buch beschreibt anschaulich, wie die 100 sich ein Leben auf der Erde aufbauen.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Clarke, Wells, Bellamy und Glass erzählt. Alle vier sind Teil der 100. Besonders der erste Teil beinhaltet viele Flashbacks der Protagonisten und gibt dem Leser Einblicke in das Leben in der Kolonie. Ich persönlich war im ersten Band allerdings am meisten interessiert, wie die 100 auf der Erde zurechtkommen und für mich kam dieser Aspekt durch die vielen Flashbacks und Glass' Sichtweise, die noch länger in der Kolonie ist, fast ein wenig zu kurz.
Ein weiterer negativer Punkt der Buchreihe sind die Charaktere. Sie sind alle sehr unterschiedlich, aber waren mir als Leser teilweise viel zu unreflektiert und viele Gefühle kamen meiner Meinung viel zu kurz. Auch die zwischenmenschlichen Beziehungen waren mir viel zu platt. Gefühlt ging es nur darum, dass die ganze Zeit rumgeknutscht wurde.
Desweiteren hat es den vierten Band überhaupt nicht gebraucht. Die Handlung war meiner Meinung nach dem dritten Band abgehandelt. Die "neue Bedrohung" im vierten Band kam mir ein wenig lächerlich vor und vieles war sehr unausgereift.
Alles in allem, finde ich die Idee von "die 100" sehr beeindruckend und ist eine Story mit viel Potenzial. Bis auf Defizite in den zwischenmenschlichen Beziehungen und der Ausarbeitung der Charaktere, hat mir die Handlung der ersten drei Bände sehr gut gefallen. Nur der vierte Band hat mich überhaupt nicht überzeugt.